When the mountains sway, I hum

Uta Neumann
27.9. – 13.10.24

Eröffnung FR 27.9. 19 Uhr
Einführung: Anna Zika, Professorin für Theorie der Gestaltung, HSBI, Fachbereich Gestaltung

Artist Talk FR 11.10. 19 Uhr
mit Jana Duda, Leitung OWL Kulturbüro
im Rahmen von ARTUR! 15, Bielefelder Galerie­hopping, 19 – 24 Uhr

‚Und weil die Androgynie ein Kenn­zeichen einer uranfänglichen Ganzheit ist, in der alle Möglich­keiten zusammen­gefasst sind, wird auch der Ur-Mensch […] in vielen Über­liefer­ungen als Androgyn aufgefasst.‘
in: „Mephistopheles und der Androgyn“, Mircea Eliade

Uta Neumann empfindet die Natur als den wertfreisten Ort, an dem Mensch sein darf. „Die Natur nimmt mich so an, wie ich bin, und ich tue alles, um der Landschaft so zu begegnen, wie sie ist.“ An diese Erfahrung anknüpfend, erforscht die Künstlerin in der Ausstellung „When the mountains sway, I hum“ die Beziehung zwischen sich, Steinen und Landschaften mit den Medien der Fotografie, Video und Risographie.

Die Bedeutung einer Land­schaft ist viel­schichtig und nicht in erster Linie ein (Natur-)Ereignis mit einer bestimmten Dimension und Aus­dehnung. Eine Land­schaft kann sich auch ganz versteckt in einer Stein­ritze oder einer stillen Raum­ecke ereignen und sich dabei über das Gesehene beispiels­weise als eine hörbare Land­schaft ausbreiten. Uta Neumann denkt Land­schaften als Räume, Objekte, Körper und Geräusche.

In ihren Arbeiten umkreist sie kontinu­ierlich die Frage nach Identität und Zuge­hörig­keit, nach Beziehung und Verbindung. Es ist auch die Frage nach der Bedeutung von einem bzw. ihrem Platz in der Welt und dem Bedürfnis nach ,Heimat‘ und ,Ankommen‘ – nach Geborgen­heit. In der Begeg­nung mit der Land­schaft wird Neumann dieser Platz gewährt: durch eine Kommuni­kation auf Augenhöhe in einer gleich­berechtigten Wechsel­beziehung. Die Künstlerin erfährt durch sie sowohl Lebendig­keit als auch Beruhi­gung durch jenes pulsierende Öffnen und Schließen, Geben und Nehmen einer energetischen Verbunden­heit, eines gemeinsamen Grundes, einer Ur-Erfahrung.

Uta Neumanns Erfahrungen von Land­schaften versucht sie in ihre künstlerische Arbeit zu übersetzen, die, im besten Fall, erneut an den – ihren oder fremden – Erfahrungen teilhaben lässt.

Uta Neumann, geboren 1976, lebt seit 2002 als Künstlerin und frei­schaffende Foto­grafin in Berlin. Sie studierte Foto­grafie in Melbourne, Bielefeld und Berlin. Mit ihrer Liebe zu Land­schaften, Steinen und der natürlichen Umgebung schafft Neumann Installa­tionen mit den Medien Fotografie, Video, Riso­graphie, Objekt und Sound. Von 2010 bis 2020 kuratiert Neumann in ihrem Atelier­raum Strahler (Berlin), als Plattform für Musik, Poesie und Fotografie, zahlreiche Ausstel­lungen, Konzerte und Lesungen. Seit 2015 verknüpft sie ihr künst­lerisches Schaffen in sparten­übergreif­enden Kollabo­rationen mit inte­rnationalen Künst­ler*innen. Neben zahl­reichen Ausstel­lungen in Berlin (u.a. Martin Gropius Bau, Sophiensaele, Künstlerhaus Bethanien) wurden ihre Arbeiten auch inter­national ausgestellt, u.a. in Italien, der Schweiz, Portugal, den Niederlanden, Australien und China. In 2022 gründet sie zusammen mit Barbara Collé (Amsterdam) das Künst­lerinnen-Duo Chamber of Colours.

www.uta-neumann.de
www.chamberofcolours.com

Öffnungszeiten 28.9.–13.10
samstags + sonntags 14 – 17 Uhr
Freitag, 4.10. 16 – 19 Uhr

Artists Unlimited Galerie
August-Schroeder-Str. 1
33602 Bielefeld