
Vlada Keller, Serafima Rayskina, Darja Schröder
9. – 18. Juni 2023
Eröffnung: Freitag, 9. Juni, 19 Uhr
„Wir befinden uns dazwischen – zwischen den Erinnerungen an die andere Welt. Zwischen Erst- und Zweitsprache. Zwischen den Narrativen, den Erzählungen und den Verflechtungen unserer Wege in der Geschichte. Zwischen Einflüssen verschiedener Kulturen in Küche, Bräuchen und Habitus. Zwischen der Nostalgie und Realität. Zwischen der Assimilation in die Ankunfts- und dem Entfremden von der Herkunftsgesellschaft.“
Vlada Keller, Serafima Rayskina und Darja Schröder teilen grundlegende Hintergründe und Erfahrungen: die Migration nach Deutschland, das Aufwachsen in multikulturellen Familien, die russische Sprache. Sie haben die Besonderheiten und Hürden kennengelernt, die mit diesen Hintergründen verbunden sind.
Bei der Ankunft waren die drei Künstlerinnen Kinder, zwischen drei und zehn Jahre alt. Zeitlich gesehen fand der größte Teil ihrer Sozialisation in Deutschland statt.
Ausgehend von diesen persönlichen Erfahrungen stellen die drei Künstlerinnen sich in ihren Arbeiten Fragen nach der Erinnerung, der Zugehörigkeit und der Identifikation zwischen den Kulturen: Wie äußert sich migrantische Sozialisation? Wie verankert sich eine Migrationserfahrung in jungen Jahren in der Identität?
Zwischen Assimilation und Zugehörigkeit macht die Ausstellung migrantische Perspektiven von PostOst sichtbar.
Vlada Keller sucht nach den kindlichen Erinnerungen an die Migration. Serafima Rayskinas Arbeit befasst sich mit dem Ort des Ankommens von Migrant:innen in Deutschland. Darja Schröder interviewte Personen, die einen postsowjetischen Migrationshintergrund haben und zeichnet in einer weiteren Arbeit dokumentarisch den Weg der eigenen deutschen Großeltern aus der Sowjetunion nach.
Die Werke zeigen dabei vielfältige Perspektiven auf den Alltag von Migrant:innen.
Podium zur Finissage: Sonntag, 18. Juni, 17 Uhr
Mit Julia Boxler und Ani Menua (X3 Podcast*), Vlada Keller, Serafima Rayskina
Moderation: Jana Wieking
Öffnungszeiten 10. – 18. Juni:
freitags 16 – 19 Uhr, samstags + sonntags 14 – 17 Uhr
*Der X3 Podcast beschäftigt sich mit PostOst, osteuropäischen und postsowjetischen Migrationsgeschichten sowie Mehrfachzugehörigkeiten. Neben interkulturellen Verortungen, Dekolonisation, Antidiskriminierung, Klassismus, Krieg, Flucht und Vertreibung geht es auch um Popkultur, Kunst und Literatur.
Der Podcast ist ein Medium der Selbstreflexion und künstlerischen Forschung sowie Verhandlung neuer Entwicklungen im Feld zivilgesellschaftlicher und politischer Engagements. Er hat sowohl viel zum Community-Building, als auch zu neuen akademischen Forschungsperspektiven und alternativen medialen Repräsentationen beigetragen.
Links
darjaschroeder.de
serafima-rayskina.com
x3podcast.de
Artists Unlimited Galerie
August-Schroeder-Str. 1
33602 Bielefeld
Gefördert durch
Bielefelder Bürgerstiftung
Kulturamt Bielefeld