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Jaana Caspary, Jonas Hohnke, Charlotte Perrin
7. – 23. September 2018
Eröffnung: Freitag, 7. September, 19 Uhr
Organische Formen wachsen hermetisch aus der Wand heraus. Eine Teekanne wird als “Piercing” an der Wandfläche zu einem Objekt. Jaana Caspary (*1988 Wuppertal) umhüllt vertraute Formen mit einer sakral weiß polierten Oberfläche. Diese feine Oberfläche gibt den eigentlichen Objekten eine andere Haptik, eine poetische Ebene. Durch die Veränderung der ursprünglichen Materialität werden die skulpturalen Qualitäten aus den Alltagsobjekten heraus gearbeitet. Die Arbeiten von Jaana Caspary bewegen sich zwischen Wirklichkeit und Phantasie. Sie deuten eine gewisse Dinglichkeit an, konkretisieren sie aber nicht.
Jonas Hohnke (*1983 Wuppertal) sondiert seine Umgebung, greift Objekte auf, welche er mit minimalen Eingriffen zur Kunst erhebt. Alltagsobjekte aus industrieller Produktion, vorhandene Elemente des Ausstellungsraumes sowie Attribute der bildenden Kunst wie Sockel oder Rahmen werden von dem Künstler zu Kompositionen zusammengefügt oder mit subtilen eingriffen behandelt und thematisiert. Durch die Umfunktionierung alltäglicher Gegenstände oder der Transferierung digitaler Elemente in den realen Raum werden alternative Sichtweisen auf bekannte Strukturen/Sachverhalte und Gegenstände herausgestellt. Wann ist ein Gegenstand ein Kunstwerk und aus welchem Kontext heraus kann etwas Kunst werden? Objekt, Rezipient und Kontext werden in Hohnkes Werk ständig neu verhandelt. Seine Arbeiten sensibilisieren uns für die Poetik des Alltags.
Charlotte Perrin (*1986 Marseille) gibt den Dingen, die überall um uns herum verwendet, verbaut oder installiert sind, eine Bedeutung und hinterfragt ihre Ästhetik und Materialität. Bewusst verwendet sie industrielle Materialien und Formen, die durch die Industrialisierung und die Massenproduktion standardisiert worden sind und die von einem funktionellen und ästhetischen Aspekt geprägt sind. Sie nähert sich der Beschaffenheit von z. B. Raufasertapete, MDF-Platten oder Verpackungsmaterial analytisch an und arbeitet diese Produkte zu Einzelstücken und Unikaten mit handwerklichen oder mechanischen Verfahrenstechniken heraus. Dabei handelt es sich oft, um kaum merkliche Unterschiede bei den vermeintlich gleichen Produkten. Jedes der eingesetzten Elemente bekommt einen eigenen Charakter und eine, vorher nicht zugeteilte, Aufmerksamkeit.
Die drei Positionen nähern sich auf verschiedene Weise der Wahrnehmung von Objekten, Strukturen im gesellschaftlichen Kontext an. Mit teilweise humorvollen Gesten werden alternative Sichtweisen auf Alltägliches aufgezeigt und banal erscheinende Dinge und Gegenstände mit neuen Inhalten gefüllt.
Das geplante Ausstellungsprojekt vereint die vorgestellten Positionen und stellt einen Dialog zwischen ihnen und der Umgebung her. Ein Spannungsfeld wird aufgebaut, in dem die Alltäglichkeit der Dinge im Diskurs zur künstlerischen Praxis im Mittelpunkt steht.
Jaana Caspary
studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Didier Vermeiren
Jonas Hohnke
studierte an der Kunstakademie Münster bei Prof. Ayse Erkmen und Prof. Guillaume Bijl
Charlotte Perrin
studierte zunächst in Paris und Marseille, dann an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Prof. Monika Brandmeier
Alle drei haben mehrere Stipendien erhalten und Preise gewonnen und im In- und Ausland ausgestellt.
Weitere Infos:
www.jaana-caspary.de
www.jonashohnke.com
www.charlotteperrin.com
Öffnungszeiten 8. – 23. September:
Fr 16 – 19 Uhr, Sa + So 14 – 17 Uhr
Artists Unlimited Galerie
Eingang im Innenhof
August-Schroeder-Str.1
33602 Bielefeld