Phänomene des Wunsches

Rebecca Budde de Cancino
Sarah Pedde
4. – 13. September 2015

Eröffnung:
Freitag 4. September, 19 Uhr
Öffnungszeiten:
Do (10.9.) + Fr (11.9.) 16 – 19 Uhr
Sa + So 14 – 17 Uhr

mashup
ways
pics
sounds
sides
times
lies
steps
legs
webs

Wie das Mashup im Pop, Sounds und Musik verwendet und zu neuen Kompositionen verbindet, mischen, mixen und zerpflücken Rebecca Budde de Cancino und Sarah Pedde ihr künst­lerisches Ausgangsmaterial. Den Wunsch haben sie sich als Startpunkt ihrer gemeinsamen Untersuchung gewählt.
Er wird dabei als Begriff für eine
Noch-Leerstelle verstanden, die es ermöglicht Sehnsucht nach Veränderung
zu formulieren.

Das Interesse beider Künstlerinnen
gilt einer Uminterpretation und subjektiver Setzung von vorgefundenem, öffentlich zugänglichem Archivmaterial. Die Aneig­nungen der reproduzierten Bildwelten wird im Ausstellungsraum als raumfüllende Installation für die BetrachterIn spürbar.
Ihr Found Footage beziehen die Künstler­innen aus kunsthistorischen Bildbänden, dem Internet, oder aus eigenen, vorange­gangenen Projekten. Ihre Ausgangs­themen sind ebenso disparat wie die gewählte Form. Über die Differenzen ent­wickelt ihr Spiel mit Fragmenten seine eigene Dynamik und Intensität. Mashups werden als aufscheinende Möglichkeiten im Umgang mit Bestehendem genutzt. Sie verwirklichen die Aktualisierung von Vergangenem, seine Umschreibung und Überschreibung. Unvorhersehbare Verbindungen realisieren sich, offizielle Deutungen von Geschichte, Autoritäten und Hierarchien werden somit zur Debatte gestellt. In der ersten Zusammenarbeit von Rebecca Budde de Cancino und Sarah Pedde experimentieren die beiden Künstlerinnen mit freien Möglichkeiten im Umgang mit Material und mit dem Versuch „Wünsche“ künstlerisch zu entwerfen.
Der Wunsch wird dabei als eigenständige, Realität erzeugende Kategorie behandelt, als ein Hinweis auf das (noch) nicht Vorstellbare.

Sarah Pedde (*1985 in Berlin) erwarb ihren Abschluss 2014 am Fachbereich Foto­grafie und Medien der FH Bielefeld. Sie ist Mitglied von Artists Unlimited in Bielefeld und wird ab Oktober 2015 Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien studieren. Ihre Arbeiten wurden zuletzt u.a. bei „Kijk:Papers“ in der Warte für Kunst (Kassel, 2015), in „Über Dialoge“ Raum 21 (Alte Stadtbibliothek Bielefeld, 2014) und in der Internationalen Sommer­akademie Salzburg (2014) gezeigt.

Rebecca Budde de Cancino (*1981 in Werther) studierte Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Georg Herold und erwarb 2007 ihren Akade­miebrief und Meisterschüler. Mit einem DAAD Jahresstipendium für Forschung und Weiterbildung folgte ein postgraduierten Studium am Instituto Universitário Nacionál del Arte (IUNA) in Buenos Aires, Argen­tinien. Ihre Arbeiten wurden zuletzt u.a. im Centro Cultural de las Recoletas (ARG), in der Galerie Clara Maria Sels (Düsseldorf), GLORIA Halle (Düsseldorf), Jikishiten Gallery der KA Aichi (Nagoya, JP) und dem deutschen Haus der NYU (NY) gezeigt. 2010 entstand ihre erste bühnenbild­nerische Arbeit (mit Gunar Meinhold) für das Stück „Ich kam allein – Kindertrans­porte“ am AlarmTheater, Bielefeld. Seitdem erarbeitete sie zahlreiche Bühnenbilder, u.a. für die Stücke „Mal gucken, ob es mich gibt“(2015), „Herzrasen“(2015), „Da kann JA jeder KOMMen“(2014), „Bitte wenden!“ (2013).