partie du paysage – Offenes Atelier

Marion Bataillard
26. + 27. September 2015

Samstag 26. September ab 14 Uhr,
Bar im Atelier 19 – 23 Uhr
Sonntag 27. September, 11 – 18 Uhr

Gastkünstler-Atelier (1. Etage)
Zugang über den Hinterhof
August-Schroeder-Str. 1

Die französische Malerin Marion Bataillard beendet ihren dreimonatigen Aufenthalt
als Gastkünstlerin bei Artists Unlimited mit einem Wochenende des Offenen Ateliers. Als Preisträgerin des Salon de Montrouge – Kunstpreises wird Marion Bataillard im Dezember 2015 ihre, auch in Bielefeld ent­standenen Malereien im Palais de Tokyo
in Paris zeigen. BesucherInnen haben
beim Atelierbesuch die Möglichkeit, neue Arbeiten und begonnene Werke zu sehen und mit der Künstlerin ins Gespräch zu kommen.

Bataillard malt Unterschiedliches, mal groß­formatig, mal recht klein, mal auf Leinwand, dann wieder auf Holz. Neben der Auswahl und späteren Umsetzung der Motive hat
für die Künstlerin auch die möglichst ideale Vorbereitung des jeweiligen Malgrundes durch allerhand Substanzen eine große Wichtigkeit. Hierzu werden zunächst kleine Probestücke mit diversen Mixturen bear­beitet, bevor dann die endgültige Basis ausgesucht wird.

Der eigentliche Malprozess beginnt, ohne vorherige Skizze, direkt auf der Leinwand oder dem Holz. Bataillard trägt zumeist dünne Farbschichten auf, die sich mehr und mehr verdichten, ihr aber auch die Möglich­keit bieten, zu verändern.
So wächst aus einer Idee, einem Plan durch spontane Entscheidungen Marion Bataillards figürlich-gegenständliche Bild­welt. Es tauchen alle bekannten Genres der bildenden Kunst auf: Portrait, Selbst­portrait, Stillleben, Raum, Landschaft, Akt und ganze Personengruppen, aber auch geo­metrische, abstrakt anmutende Gebilde. Durch die überraschenden Kombi­nationen dieser Themen, entstehen Szene­rien, die oft rätselhaft und bizarr wirken und von der BetrachterIn nicht direkt zuzuordnen sind. Die Künstlerin erreicht dabei immer wieder durch grob belassene Flächen und Formen innerhalb der an sich detailliert gemalten Kompositionen spannende Brüche, die den Werken eine besondere Frische verleihen. Marion Bataillard setzt neben oft hellen Farbtönen z. B. für die Darstellung von Haut gern kräftiges Rot und Blau ein, oder auch ein Grün, das sich durch viele ihrer Arbeiten zieht.

Durch welche Begebenheiten sich die Künstlerin inspirieren lässt, bleibt zunächst offen. Persönlich Erlebtes wird mit Ima­giniertem ergänzt. Freunde, Bekannte und auch Modelle, die Marion Bataillard zufällig findet, werden von ihr auf der Leinwand verewigt. Immer wieder, sozusagen als Kernthema, taucht das Selbstportrait auf. Die Künstlerin malt sich in unterschied­lichen Posen, im Atelier mit Pinsel in der Hand oder ganz präsent zentral stehend, fast immer hat sie den Blick ganz klar
und fordernd auf uns BetrachterInnen gerichtet. Direkt und mutig zeigt Bataillard ebenfalls Szenen der Lust in wie Orgien anmuten­den Gruppenkonstellationen und geht in dieser Form, aber auch bei der Darstellung von einzelnen Personen mit Nacktheit und Sexualität ganz selbstverständlich um.

Marion Bataillard wurde 1983 in Nantes geboren und lebte zuletzt, nachdem sie sechs Jahre in Berlin wohnte, in Montlucon. Sie studierte an der École des Beaux-Arts in Strasbourg und 2005 auch an der Hoch­schule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Neo Rauch. Sie erhielt bereits mehrere Stipendien und zeigte ihre Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstel­lungen zum Beispiel in Paris, Limoges, Wien und Berlin. Als Preisträgerin des Salon de Montrouge – Kunstpreises werden ihre Arbeiten im Dezember 2015 im Palais de Tokyo in Paris gezeigt.

marionbataillard.tumblr.com