netzen, stücken, stetig orten

Uschi Jung
16. – 25. November 2012

Schaut man sich den Lebenslauf von Uschi Jung etwas näher an, ist dort von vielen Ortswechseln und einigen doch recht unterschiedlichen Ausbildungen und Studienschwerpunkten zu lesen. Jung hat sowohl in Deutschland als auch in den USA gelebt, hat den Beruf der Chemisch Technischen Assistentin erlernt und sich im Fernstudium mit Mathematik, Informatik, Erziehungswissenschaften, Philosophie und Psychologie beschäftigt. All das, bevor sie sich dann intensiv mit Malerei und Zeichnung während ihres Studiums am Fachbereich Gestaltung der FH Bielefeld auseinandersetzte.
„Wie passt das zusammen?“ fragt man sich da vielleicht. Uschi Jung sagt treffend: „Ich muss mich in Ruhe bringen – Hektik ablegen“. Das mag für Manche nach einem hobbymäßig- kreativen Abschalten klingen, nach dem Entspannen vom Alltag. Ihre künstlerische Tätigkeit liegt jedoch auf einer ganz anderen Ebene.
Uschi Jung verbindet in ihren Arbeiten vielmehr die eigentlich sehr gegensätzlichen Themen und Stationen ihres Lebens und ihre eigene Befindlichkeit. Sie nimmt sich Zeit und schafft Verknüpfungen zwischen Sachlichkeit und Emotion. Sie taucht in eine farbintensive, sinnliche Welt ein, ohne ihr Wissen und ihre klare Beobachtung außen vor zu lassen. Es scheint fast ein Hin- und Herlaufen zu sein. Sowohl impulsiv als auch leise. Auf jeden Fall planerisch, aber auch den Zufall integrierend. Ihre Malereien und Zeichnungen, die meistens auf Papier entstehen, haben etwas Untersuchendes. Dass die Arbeiten nicht ins Dekorative abrutschen, liegt an dem Mut zum Risiko, den Jung durch ungewöhnliche Formenkombinationen aufzeigt. „In der Ruhe liegt die Kraft“ wird ja bekanntermaßen gesagt. Diese Kraft setzt Uschi Jung wieder in Bewegung um.