Wir räumen das morgen auf. – Grafische Versuchsanordnungen

Matthias Arndt und Klaus Seelig
4. – 13. Mai 2012

Eröffnung: Freitag 4. Mai, 19 Uhr
Einführung: Ronald Herzog, Filmhaus Bielefeld

Alte Bekannte zu Gast bei den Artists: Die beiden Kommunikationsdesigner lebten und arbeiteten bis 1997 bei Artists Unlimited. Heute sitzt ihr Büro mit den Arbeits­schwerpunkten Informations- und Ausstel­lungsdesign ein paar Straßen weiter.
Fragt man die Beiden, was für „Versuchs­anordnungen“ sie in der Galerie präsentieren, kommt die lapidare Antwort: „Keine Experimente, sondern Fragmente, die in unserem Alltag als Gestalter liegen geblieben sind oder deren Praxis­tauglichkeit bisher noch nicht in entsprech­enden Feldversuchen überprüft wurde“. Die Antwort auf die Frage nach ihren Bezügen zur Kunst sind ebenfalls ernüchternd: „Unmittelbar gibt es die nicht. Als Designer arbeiten wir in der Regel auftragsbezogen und gestalten Medien, die konkrete Kommunikationsziele verfolgen,“ erläutert Matthias Arndt. „In der Ausstellung sind die Schnittstellen zwischen Kunst und Design nur provisorisch. Künstler und Designer nutzen zwar ähnliche Handwerkszeuge, aber aufgrund der mangelhaften Beziehungsfähigkeit beider Disziplinen wäre für uns der Versuch einer Verknüpfung zum Scheitern verurteilt,“ ergänzt Klaus Seelig.
Arndt und Seelig treiben Schabernack mit unseren Erwartungen. Die Zeichen, Skizzen und Organigramme auf den großformatigen Tableaus in der Galerie schubsen uns nur tiefer in die Ratlosigkeit. Wie in einem schweren Traum tastet man sich durch diese Chiffren und Geschichten, erzählt in rasanten Neologismen aus vollverspiegelter Sinnhaftigkeit und Deutungsfettnäpfen. Die Betrachter sind also gewarnt und sollten dafür dankbar sein: In der Galerie gibt es trockenes Brot, wahlweise mit Margarine.