Vielleicht hat es so begonnen

Angelika Höger
9. – 25. April 2010

„Stecken sie ihre Nasen rein, wo sie können und versuchen sie, ihren Spaß damit zu haben. Das ist hier sicher nicht verboten.“ So die Aufforderung von Daniel Neugebauer im Rahmen seiner Eröffnungsrede. Selbst regelmäßige Galerie-Besucher waren etwas verwirrt – gleich drei zusätzliche Räume hatte Angelika Höger für ihre Ausstellung Vielleicht hat es so begonnen geöffnet. Sonst versteckte Abstellräume wurden zum Ausstellungsraum erhoben, erobert und bespielt – eine gute Vorankündigung für die darauf folgende Jubiläumsausstellung, während der dieses Phänomen im ganzen Haus um sich griff. Bei keinem anderen Künstler könnte jedoch der Begriff „bespielen“ passender sein, als bei Angelika Höger – ihre Installationen sind lebendig, beweglich, wirken wie eine Momentaufnahme verspielter Neugier. In der Ausstellung Vielleicht hat es so begonnen kombinierte sie diese spielerischen Erfahrungsräume mit ruhigeren, entschleunigten Arbeiten, wie etwa einer Videoinstallation, in der sich Schnecken in einem Hamsterrad abmühten, oder einer Außeninstallation aus vielen Eimern und Zubern, die sich langsam, aber umso geräuschvoller mit Wasser füllten. „Ist sie ein Spielkind oder ist sie eine Wissenschaftlerin? Diese beiden Elemente tauchen in ihren Arbeiten immer wieder auf. Die Högersche Philosophie kann man vielleicht in verschiedenen Komponenten zusammenfassen: Die Veränderung, der Prozess, das ist ihr Thema, das Spiel ist ihre Vorgehensweise, Wissenschaftlichkeit ist ein Ordnungsprinzip, das sie gebraucht und sie benutzt dabei die Ästhetik des Alltäglichen.“ (Daniel Neugebauer)

Seit ihrem Diplomabschluss im Jahr 2004 an der Fachhochschule Bielefeld ist die 1966 in Freiburg geborene Künstlerin freischaffend tätig. Seit Anfang 2009 lebt und arbeitet sie bei Artists Unlimited. Vielleicht hat es so begonnen wurde auch während der Nachtansichten 2010 präsentiert.