Chasing Ghosts

9. – 18. Januar 2009

Das Jahr begann mit einer Geisterjagd. Unter dem Titel Chasing ghosts wurden in der Artists Unlimited Galerie Fotografien und Zeichnungen präsentiert, die versuchten, „dem Unsichtbaren eine Gestalt zu geben“. Die Werbung für diese Ausstellung führte sogar zum Besuch einiger Ghostwatcher, die etwas irritiert wirkten und sich unter dem Titel wohl eine andere Show vorgestellt hatten. Tatsächlich war die Inszenierung von „Abwesenheit und Unsichtbarem“ ein ambitioniertes Projekt von sieben jungen Künstlern aus England, Japan, Belgien und Deutschland.

Mittels Linse und Stift wurde die menschliche Präsenz erforscht, die selbst wenn keine Personen auf den Bildern zu sehen waren, allgegenwärtig blieb. So bestand eine fotografische Arbeit aus der Abbildung von verlassenen Fluren und Gängen, nachts eingefangen, in denen tagsüber Londoner Banker agieren. Den Hall der Schritte glaubte man noch zu hören. In anderen Serien verformten sich Körper, wirkten in ihrer Maskierung tragisch, unwirklich. Alltagsgegenstände bekamen in ihrer Inszenierung einen mystischen Charakter.
Chasing ghosts führte die Abstraktion der Realität so weit, dass sie ganz verworfen wurde.

Die Arbeiten von Frederike Busch, Lucile Dupraz, Melanie Vogel, Hiromi Nakajima (Gastkünstlerin 2007) und den Artists Unlimited-Mitgliedern Anika Budde (bis 2007), Rebecca Butzlaff und Alexander Gehring schufen eine Neue. Unheimlich und lieblich zugleich. Die Eröffnungsrede hielt Daniel Neugebauer von der Kunsthalle Bielefeld.