
Oktober 2015 bis Dezember 2016
In der Form von Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und diversen Veranstaltungs-, Vermittlungs- und Kooperationsformaten will das lAb über die Entgrenzung von Kunstinstitutionen nachdenken. Demzufolge hat es sich das lAb zur Aufgabe gemacht einen offenen Ort der Kulturproduktion und Kunstrezeption in einer prozesshaften Annäherung zu erproben. Dabei soll ein Raum des Experimentierens geschaffen werden, der Modelle alternativen Wissens einbindet und sich über eine ständige Neuverhandlung und Verwerfung definieren darf. Dabei ruft das lAb insbesondere die Tatsache ins öffentliche Bewusstsein,
dass sich urbane Identitäten, sowohl durch Migrationsbewegungen als auch durch globale Vernetzung, aus Versatzstücken unterschiedlicher regionaler sowie internationaler Wertesysteme zusammensetzen.
Das lAb ist im Bielefelder Stadtteil Brackwede verankert und möchte dort unterschiedlichste KooperationspartnerInnen einladen am Entstehungsprozess von Projekten und deren Umsetzung mitzuwirken. Gleichzeitig möchte es den Fragen nach der Beschaffenheit und den Anforderungen eines Kulturraums, abseits von traditionellen Museen oder der zeitgenössischen Kunstblase, nachgehen: Wie kann ein Raum geschaffen werden, der offene Denk- und Diskussionsräume für ein
vielfältiges Publikum herstellt? Was funktioniert für den speziellen Standort Brackwede und welche generellen Strategien können davon für Kunst- und Kulturräume in der Peripherie abgeleitet werden? Welches Potential birgt die Peripherie hinsichtlich kollaborativer, unkonventioneller und handlungsaktivierender Möglichkeiten eines Kunstraumes?
Der Träger des lAbs ist das 1985 in Bielefeld gegründete Künstlerhaus Artists Unlimited. Sein 30-jähriges Jubiläum nimmt der Verein zum Anlass sich mit der veränderten Stadtrealität von Bielefeld seit seiner Gründung und dem eigenen Wirken innerhalb gesellschaftlicher sowie urbaner Kontexte auseinanderzusetzen. Vor diesem Hintergrund bespielt Artists Unlimited den Pavillon des Bezirksamts Brackwede unter dem Namen lAb von Oktober 2015 bis Dezember 2016 in zwei thematischen Projektphasen.